Gewaltfreie Kommunikation im beruflichen Kontext

Von der Konfrontation zur Kooperation


Wo Menschen zusammen arbeiten, kommt es immer wieder zu Konflikten. Wenn sie nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst werden, sinkt die Arbeitsproduktivität, denn wenn jemand darüber nachdenkt, wie er es heimzahlen, sich rächen kann, arbeitet er nicht konzentriert. Das kann bis zu Mobbing gehen, unter dem eine ganze Abteilung leiden kann. Eine solche Situation absorbiert die Energie aller Beteiligten, kostet also das Unternehmen viel Geld.

Wie kann die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) Abhilfe schaffen?

Die GfK basiert im Wesentlichen auf der Beobachtung, dass nicht erfüllte Bedürfnisse der Motor für unsere Handlungen sind. Zu den Bedürfnissen, die in der Arbeitswelt besonders häufig zu Konflikten führen, gehören: Wertschätzung, Unterstützung, Begeisterung, Kreativität und Selbständigkeit

Wie arbeiten wir in der Gewaltfreien Kommunikation?

  • Wir üben, Äußerungen von anderen nicht persönlich zu nehmen, sondern sie als Ausdruck ihrer unerfüllten Bedürfnisse z.B. nach Wertschätzung oder Unterstützungzu hören.
  • Dadurch bauen wir (bestehende) Feindbilder ab und kommen zu kooperativem Verhalten und einer harmonischen Atmosphäre.
  • Wir trainieren, wertende Äußerungen durch wertfreie Beobachtungen und das Benennen von Bedürfnissen zu ersetzen. Damit können wir Konflikten vorbeugen, weil Vorwürfe vermieden werden.
  • Wir üben Kritik und Ärger konstruktiv zu äußern, damit die Bedürfnisse beider Konfliktparteien möglichst schnell erfüllt werden und die Energie wieder auf die Arbeit gerichtet werden kann. Wenn auf diese Weise Konfrontationen abnehmen, wird das Arbeitsklima harmonischer und die Beschäftigten werden motivierter arbeiten. Die Effizienz wird steigen, weil die Beschäftigten sich auf ihre Arbeit konzentrieren können.

Eine weiter Steigerung der Effizienz ist möglich, wenn wir trainieren, dass in Besprechungen konkrete Bitten geäußert werden, nachdem ein Punkt vorgetragen wurde:

  • ob es sich um eine reine Information handelte, man keine Diskussion darüber will;
  • wenn es ein Diskussionsbeitrag war, von wem man eine Antwort haben möchte, und auch lernt gewaltfrei zu unterbrechen, wenn sich die Antwort nicht auf das Thema bezieht.

Das Training ist möglich als

  • Mediation – also Vermittlung in konkreten Konfliktsituationen. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, eine möglichst harmonische und stressfreie Arbeitssituation herzustellen.
  • Kommunikationstraining, um die Kommunikation nachhaltig zu verändern. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, dass die Kommunikationsfähigkeit der Beschäftigten trainiert wird, damit Konflikte in Zukunft durch veränderte Kommunikation möglichst selten auftreten bzw. frühzeitig erkannt und gelöst werden. Gleichzeitig werden auch aktuelle Konflikte geklärt. Hilfreich bei einem solchen Ansatz wäre gegebenenfalls eine weitere Begleitung über einen Zeitraum von ca. einem halben Jahr in 2-3-wöchigen Abständen, um diese neue Kommunikationsform auch dauerhaft zu verankern.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, mit einer Mediation zu starten und bei Bedarf später daran anzuknüpfen und ein Kommunikationstraining anzuschließen.
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